Geschichte und Architektur

Gemäss Quellen aus der Zeit um 1200 liess Abt Waltram 1138 - 1144 die erste Kirche samt Klosteranlage bauen. Diesem romanischen Gotteshaus folgte, wohl nach einem 1440 datierten Klosterbrand, der gotische Kirchenbau.

Bevor das Konventkapitel 1685 den Beginn der Bauarbeiten einer neuen Kirche beschloss, liess Abt Joachim den Einsiedler Architekten Bruder Kaspar Moosbrugger kommen, dessen Anteil an der Planung jedoch schwer abzuschätzen ist.

Eine erste Veränderung erfuhr das nördliche Kirchenschiff im Zusammenhang mit der 1704 ff. erbauten Iddakapelle. Die sich zur Kapelle hin öffnenden Arkaden wurden mit Stuck umschnörkelt. Einschneidender wirkte die Verlängerung der Kirche nach Osten hin und der Bau des heiter-frohen Orgelchores in den Jahren 1753 ff.' welcher den Uebergang bildet zu den grosszügigen barocken Konventbauten aus derselben Zeit. Etwas später wurde das Altarhaus im aufkommenden Stil des Frühklassizismus umgeformt.

Kirche von Fischingen

Glockengeläut

In den Sendungen von Radio srf1 und Musikwelle läuten jeden Samstagabend die Glocken von verschiedenen Kirchen der Schweiz den Sonntag ein. Die Glocken von Fischingen läuteten am 11. April 2020 den Ostersonntag ein.

Zum Glockenplan 2020

Glockengeläut von der Klosterkirche Fischingen

Erste umfassende Renovation

Eine erste umfassende Renovation der Kirche kam 1883 - 87 zustande. Sie steckte stilistische Verschiedenheiten von Kirche und Kapelle durch lehmige Farbtöne in ein uniformes Gewand. 1956 - 58 wurde dem Kirchenraum seine barocke Helle und originale Farbigkeit zurückgegeben, was sich vorzüglich in der Freilegung des buntschillernden Kolorits an den Chor- und Kapellengittern zeigt. 1992 folgte die Renovation der Sakristei und des Kreuzganges an der Südflanke der Kirche.

Turm

Der Kirchturm reicht in seinem Grundbestand ins Jahr 1587 zurück. Um ihn der lddakapelle anzupassen, wurde er 1727 erhöht und mit achtseitiger Kuppel gekrönt. 1751 erfolgte eine weitere Aufstockung mit zweifachem Kuppelabschluss, wohl um ihn dem beabsichtigten Klosterneubau anzupassen. 1979 und 1999 erfolgten Renovationen des Kirchturmes.

Iddakapelle

Urkundlich wird eine eigene Kultstätte zu Ehren Iddas von Toggenburg erstmals im Jahre 1504 erwähnt. Das Grabmal der Heiligen lässt jedoch darauf schliessen, dass schon zu Ende des 15. Jahrhunderts eine kleine Kapelle bestanden hat. Diese erfuhr im Jahre 1595 eine erste Erweiterung und 1625 eine bedeutende Neugestaltung. Weil dann aber dieser Bau zur neuen Kirche nicht mehr richtig passte und weil zudem die Zahl der Wallfahrer im Wachsen begriffen war, wurde 1703 der heute noch bestehende Neubau beschlossen.

In den Jahren 1883 - 1887 erfuhr die Iddakapelle dieselbe unglückliche, zwar gut gemeinte Renovation wie die Kirche. Erst die durchgreifende Restaurierung von 1963 - 68 liess die beglückende Eigenart der lddakapelle wieder in ihrer unbeschwerten Helle und Farbenfreudigkeit erstrahlen.

Renovation 2000 - 2008


Die Klosterkirche und die Iddakappelle wurden in den Jahren 2000 – 2008 aufwendig renoviert und strahlen seither in neuem Glanz. Die Renovation umfasste statische Verbesserungen, eine Verbesserung des Raumklimas mit Isolation und bescheidener Heizung sowie eine Neugestaltung der liturgischen Orte. Die Kosten von knapp 8 Mio Franken trugen die Denkmalpflege von Bund und Kanton Thurgau, die Katholische Landeskirche Thurgau und der Verein Barockkirche Fischingen. 

Über diese Renovation wurde eigens ein Buch geschrieben:

Titel Neues Licht auf Fischingen - Restaurierung der Klosterkirche 2000-2008
ISBN 978-3-7193-1499-6