Vielfalt der Kräuter - Bedeutung und Wissenswertes
Thymian (Thymus vulgaris)
Als Heilpflanze wirkt Thymian stärkend und lindert unter anderem Zahnfleischentzündungen und Erkältungsbeschwerden wie Husten oder Heiserkeit. Er verleiht zudem der gesunden Mittelmeerküche das typische Aroma.
Thymian als Tee oder Sirup hilft bei Erkältung und Husten
Thymian ist wirksam gegen festsitzenden Husten: Es löst den Schleim, erleichtert das Abhusten und wirkt positiv auf das Immunsystem. Als Tee ist Thymian ein Klassiker gegen Husten und Heiserkeit. Für die Erkältungszeit lässt sich ein schleimlösender Sirup ganz einfach zubereiten: Frischen Thymian waschen und das tropfnasse Kraut stampfen oder walken, damit die Pflanzensäfte besser austreten können. Dann in einem Gefäß abwechselnd mit Zucker schichten und stehen lassen, bis sich Sirup bildet.
Thymian gegen Entzündungen im Mund
Dank seiner Inhaltsstoffe wirkt Thymian antientzündlich: Aus frischem Thymianzweigen lässt sich ein Mundwasser gegen Zahnfleischentzündungen und offene Stellen (Aphten) im Mundraum herstellen. Dazu legt man den Thymian vier Wochen lang in hochprozentigem Alkohol ein und gurgelt regelmäßig mit der Tinktur, bis die Beschwerden verschwunden sind.
Thymian als Stärkungsmittel
In Weißwein eingelegt lässt sich Thymian als Stärkungsmittel nutzen: Es kann aufmunternd wirken und den Organismus stärken. Nach Schlaganfällen kann Thymian die Blutzirkulation unterstützen.
Thymian als bekömmliches Würzkraut
Thymian ist sehr gut verträglich und lässt sich darum auch in der Küche als Gewürz einsetzen. Die Pflanze produziert ihre ätherischen Öle nachts - das macht sie besonders hitzebeständig. Deshalb bleibt Thymian auch beim Kochen und Braten aromatisch. Außerdem wirkt er verdauungsfördernd und macht schwere Speisen bekömmlicher.
Quelle: ndr.de/ratgeber/gesundheit/Thymian-Wirkung-und-Anwendung-als-Heilpflanze,thymian126.html
Frühlingsthymian (Thymus praecox)
Der Frühlingsthymian oder Frühblühende Thymian ist ein polsterbildendes niedriges Sträuchlein, das nur bis zu 20 Zentimetern Höhe erreicht und weithin kriechende verholzende und an den Knoten wurzelnde Triebe aufweist. Er zählt zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und wächst in Europa weit verbreitet, in Mitteleuropa vor allem in den Mittelgebirgen wie Alpenvorland oder der Fränkischen Alb. Dort findet man ihn auf Trockenrasen und in trockenen nährstoffarmen Wäldern sowie an Felsen mit reichlich Feinerde.
Die Triebe sind rundum oder zweizeilig behaart und tragen gegenständige, umgekehrt eiförmige bis rundliche oder spatelförmige kleine Blätter mit kahler dunkelgrün glänzender Oberseite und hellerer Unterseite, die beim Zerreiben einen aromatischen Duft abgeben. Die wenigblütigen kugeligen bis eiförmigen ährigen Blütenstände erscheinen an den Enden der Stängel; sie enthalten typisch zygomorphe Lippenblüten mit intensiv purpurfarbenen Kronblättern. Die Frucht ist eine eiförmige bis längliche kahle vierteilige Spaltfrucht.
Ökologie
Die kleinen duftenden Blüten des Frühlingsthymians sind eine Attraktion für viele Insekten, vor allem Fliegen und Schwebfliegen, aber auch Honigbienen und seltener Schmetterlinge, die sich hier den reichlich gebildeten Nektar holen.
Für den Artenschutz noch interessanter ist der Wert seines Pollens für Wildbienen, die sich hier die Futterrationen für die Ausstattung ihrer Bruthöhlen holen: Insgesamt 37 Arten finden sich hier ein, darunter auch vom Aussterben bedrohte Arten wie die Schwarze Mörtelbiene Megachile parietana und die Filzige Pelzbiene Anthophora pubescens, ebenso wie stark gefährdete Arten wie Rote Schneckenhausbiene Osmia andrenoides, Östliche Felsen-Mauerbiene Osmia mustelina, die ihre Brutröhren mit Blattstückchen tapezierende Holz-Blattschneiderbiene Megachile ligniseca und unsere kleinste einheimische Wildbiene, die Dünen-Steppensandbiene Nomioides minutissimus.
Die Spaltfrüchte fallen bei Reife auf den Boden und werden von Ameisen verschleppt, die fleißig für die Verbreitung des Frühlingsthymians sorgen.
Wissenswertes
Frühblühend sagt auch der lateinische Artname: praecox besagt im Lateinischen kommt zu früh.
Die Blätter und Blüten sind essbar; sie enthalten ein aromatisches Öl und lassen sich ähnlich wie Garten-Thymian verwenden. Ihr Duft erinnert allerdings eher an Oregano.
In der Medizin, namentlich der Naturheilkunde und Phytotherapie, nutzt man die ätherischen Öle. Sie sind reich an Thymol und haben eine desinfizierende fungizide und bakterizide Wirkung.
Thymol wird bisweilen auch in der Bienenpflege verwendet, um die schädliche Varroa-Milbe aus den Stöcken der Honigbiene fernzuhalten.
Quelle: naturadb.de/pflanzen/thymus-praecox/
Sandthymian (Thymus serpylum)
Als Heilpflanze findet Sandthymian wie der Echte Thymian bei Erkältungen und Magen-Darm-Erkrankungen aufgrund seiner krampflösenden Inhaltsstoffe Verwendung. Im Garten eignet sich das hübsche Kraut zudem als Bodendecker, macht aber auch im Steingarten oder als Dachbegrünung eine gute Figur.
Sand-Thymian ist eine gute Bienenweide, von der die Honigbienen bei großen Beständen einen sortenreinen Thymianhonig sammeln. Er bleibt lange flüssig, hat eine rotbraune Farbe und ein kräftiges Aroma, ist weniger süß als andere Honigsorten und wird in der Naturheilkunde gerne gegen Erkältungskrankheiten eingesetzt. In Heidehonig ist der Nektar von Sand-Thymian eine häufige Beitracht zu dem von Heidekraut.
Unter den Wildbienen wird der Pollen des Sand-Thymians gesammt von der Gold-Furchenbiene (Halictus subauratus), der Seidenbiene Colletes floralis, Dünen-Blattschneiderbiene (Megachile leachella) und der seltenen Dünen-Steppenbiene (Nomioides minutissimus).
Die Blätter des Sand-Thymians dienen neun einheimischen Schmetterlingsarten als Raupenfutter, darunter Bläulingen (Pseudophilotes spec.) und dem namengebenden Thymian-Blütenspanner (Eupithecia distinctaria) und Thymian-Widderchen (Zygaena purpuralis).
Wissenswertes
Sand-Thymian ist eine alte Heilpflanze, bei der man das blühende Kraut als Tee gegen Erkältungskrankheiten und Magen-Darm-Beschwerden einsetzt. Wirksame Inhaltsstoffe sind Terpenoide wie das etherische Thymol und Carvacrol. Sie sind auch im Quendelöl (Oleum serphyllii) enthalten, das man durch Wasserdampfdestillation aus den Blüten herstellt. In der Küche verwendet man vorzugsweise das Kraut vor der Blüte ähnlich wie den Garten-Thymian.
Im Gartenfachhandel bekommt man diverse Zuchtsorten des Sand-Thymians mit weißen oder intensiv rotvioletten Blüten und unterschiedlichem Laub.
Quelle: naturadb.de/pflanzen/thymus-serpyllum/