Geschichte und Architektur
Die Kirche ist erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt und wurde 1647 und 1802 nachweislich umgebaut. Dem schlichten, mit hohen Segmentbogenfenstern ausgezeichneten Langhaus wurde 1802 ein polygonaler Chor angebaut. Damals wurde das Kruzifix aus dem 17. Jahrhundert wieder an der Stirnwand des Chores angebracht. Hangseitig am Übergang von Langhaus zu Chor steht der mit imposanter Zwiebelhaube bekrönte Turm. 1941 fügte man die Sakristei im Winkel von Turm und Chor als einfacher Anbau mit Pultdach an. An der westlichen ungegliederten Giebelwand steht ein Vorzeichen.
Durch eine klassizistische Holztüre betritt man einen Saal mit flachgewölbter Tonne. Mit Stuck gerahmte Segmentbogenfenster und lisenenartige Pilaster mit ionischem Kapitell gliedern die Wände. Auf den Pilastern sind medaillonartige Kreuzwegbilder in stuckierten Rahmen angebracht. Ein umlaufendes Gesims leitet auf die Decke über, das ein rechteckiges Deckengemälde zwischen zwei Rundgemälden zeigt, die von Josef Anton Messmer (1747-1827) gemalt wurden.
Das mittlere, rechteckige Deckenbild zeigt die Heiligen Joachim und Anna sowie ihre Tochter Maria, die über ihnen auf einer Wolke schwebt. Das westliche Rundgemälde zeigt die Heilige Idda und das östliche den Heiligen Franziskus. Die Stuckaturen setzen sich aus Lorbeerblattmotiv, einfachem Stabprofil, Blütengirlanden sowie Maschen zusammen und stammen vermutlich von Johann Josef Moosbrugger (1771-1849).
Der Chor ist um drei Stufen erhöht und wird beidseits von Stuckmarmoraltären und dem stuckierten Chorbogen gerahmt. Die Annadarstellung auf dem linken Seitenaltar malte Nikolaus Birchler (1801-1957) um 1844. Die Iddadarstellung auf dem rechten Seitenaltar scheint nach dem Vorbild des Hochaltarbildes in der Fischinger Iddakapelle durch jemandem im Umkreis von Jakob Karl Stauder (1694-1756) um 1717 geschaffen worden zu sein.
Die Kreuzigung am Hochaltar hat ebenfalls Josef Anton Messmer gemalt und auch signiert. Ein von Säulen getragenes Gesims rahmt das Altarblatt ein und ist mit einem von aussen belichteten, mit Voluten begleiteten Okulus bekrönt.1935 hat Karl Haaga (1886-1965) das Rundgemälde in der flachen Chordecke gemalt.
Die katholische Kirche in Au bildet das Zentrum des Streusiedelgebiets am nördlichen Abhang des Hörnlis. Lage und volkstümliche Ausgestaltung verleihen dieser Barockkirche einen besonderen Reiz.
Felicitas Meile, Kunsthistorikerin