Vielfalt der Kräuter - Bedeutung und Wissenswertes
Alant (Inula helenium)
Am Beginn des vorigen Jahrhunderts war der Alant eine doch recht bedeutende Heilpflanze, die bei verschiedenen Indikationen zur Anwendung kam. Man schätzte sie bei Lungenproblemen, Husten, Magen- und Darmerkrankungen, als galletreibendes und gallebildendes Mittel, man schrieb ihr blutreinigende Effekte zu, hielt sie für wassertreibend, empfahl sie bei Zuckerkrankheit und setzte sie bei verschiedenen Problemen im gynäkologischen Bereich ein.
Heute ist der Alant wohl vorwiegend ein Hustenmittel, das ergänzend mit anderen bekannten hustenwirksamen Drogen zur Anwendung kommt. Die Nebenwirkungen und das Allergiepotenzial – vor 100 Jahren kaum ein Thema – werden heute als bedeutend eingestuft. Schon deshalb steht der Alant im Schatten anderer Heilpflanzen.
Anwendung
Der Alant kommt in der Volksmedizin zum Teil auch heute noch als Heilmittel bei Beschwerden im Bereich der Atemwege, des Magen- und Darmtraktes, der Nieren und der ableitenden Harnorgane zum Einsatz.
Wenn man die Wirkung der Alantwurzel nützen will, muss man sich bewusst sein, dass es zu unerwünschten Wirkungen kommen kann. Es ist daher sinnvoll, dass man mit niedriger Dosierung die Verträglichkeit prüft.
Alantwein
Frische, in Scheiben geschnittene Wurzeln werden mit dem Wein angesetzt. Hildegard von Bingen verordnete ihn bei Lungenschwäche und als allgemeines Kräftigungsmittel.
Zubereitung als Tee
Ein Gramm fein geschnittene Wurzeldroge wird mit 150 ml kochendem Wasser übergossen, man lässt 10 Minuten ziehen, seiht ab und trinkt den Tee als hustenlösendes Mittel 3 – 4 mal täglich. Der Tee kann eventuell mit Honig gesüßt werden.
Auch in einer Mischung kann Alant für den gleichen Zweck eingesetzt werden:
Alantwurzel 20,0
Süßholzwurzel 20,0
Eibischblätter 10,0
Thymiankraut 10,0
Die Mischung wird wie oben zubereitet und angewendet.
Homöopathie
Aus den Wurzeln der frischen, blühenden Alantpflanze wird das Homöopathikum Inula helenium hergestellt, das bei chronischem Husten angewendet wird.
Nebenwirkungen und Allergierisiko
Bei hoher Dosierung der Alantwurzeln kann es zu Magenschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Krämpfen, Lähmungserscheinungen oder allergischen Reaktionen kommen.
Die Sesquiterpenlactone der Alantwurzeln reizen die Schleimhäute. Es kommt zu einer Sensibilisierung, aber auch zur Bildung allergischer Kontaktdermatitiden.
Quelle: http://heilpflanzenwissen.at/pflanzen/alant/
Baldrian (Valeriana officinalis)
Der Echte Baldrian (Valeriana officinalis) zählt zur Unterfamilie der Baldriangewächse (Valerianaceae), die zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) gehört, und wächst natürlich in ganz Europa, vor allem auf Moorwiesen, an Fluss- und an Bachufern. Weil der Geruch des Baldrians Kater magisch anzieht, nennt man ihn umgangssprachlich auch "Katzenkraut" oder "Stinkwurz".
Quelle: mein-schoener-garten.de/pflanzen/baldrian/echter-baldrian
Anwendungsgebiete
Baldrian zählt zu den wichtigsten und wohl auch bekanntesten heimischen Heilpflanzen. Bereits in der Antike wurde der Baldrian sehr geschätzt. Er galt als ein wahrer Allrounder unter den Arzneipflanzen. Sein Einsatzgebiet reichte von der Pest und anderen Seuchen über Augenerkrankungen, Menstruationsstörungen bis hin zur Epilepsie. Selbst als Aphrodisiakum wurde Baldrian eingesetzt. In der modernen Medizin wird Baldrian vornehmlich als Beruhigungsmittel und seiner krampflösenden Wirkung wegen verwendet.
Seine Anwendungsgebiete umfassen heute
- Nervös bedingte Schlafstörungen
- Prüfungsangst
- Nervosität
- Konzentrationsschwäche sowie
- nervös bedingte Herz- und Magenbeschwerden
Welche Inhaltsstoffe besitzt der Baldrian?
Für den medizinischen Gebrauch werden die getrockneten Wurzeln des Baldrians verarbeitet. Sie enthalten:
- ätherische Öle
- Iridoide (sekundäre Pflanzenstoffe) sowie
- Valerianssäure (Fettsäure)
Aus ihnen wird ein Extrakt gewonnen, dessen Inhaltsstoffe hemmend auf Botenstoffe im Zentralnervensystem wirken. Dadurch stellt sich eine entspannende und entkrampfende Wirkung ein. Die wohltuende Wirkung des Baldrians rührt nicht nur von einem einzelnen Inhaltsstoff her. Erst das Zusammenspiel der Vielzahl von Wirkstoffen in der Baldrianwurzel verleiht ihm seine Heilkraft.
Wie kommt er zu seinem Namen?
Der botanische Name des echten Baldrians, Valeriana officinalis, weist bereits auf seine seit Jahrhunderten bekannte Heilkraft hin. Er stammt vom lateinischen Wort „valere", was so viel heißt wie „gesund sein". Der Name Baldrian geht auf den nordischen Gott Baldur zurück. Er war der Gott des Lichtes, der Reinheit und der Güte und bot Hilfe bei unterschiedlichsten Gebrechen.
Volkstümliche Namen des Baldrians
Baldrian ist auch unter der Bezeichnung „Tollerjan" oder „Katzenkraut" bekannt. Denn besonders Kater lieben seinen Geruch. Einige Katzen führen sich in seiner Nähe wie toll auf. Wohl auch deshalb galt Baldrian auch als Aphrodisiakum. Weitere volkstümliche Namen gehen auf seinen vielfältigen Einsatz als Arzneipflanze zurück. Zu ihnen zählt beispielsweise „Augenwurzel“ „Hexenkraut" genannt.
Woran erkennt man Baldrian?
Baldrian ist ein schlankes Kraut, das bis zu zwei Meter hoch wächst. Mit etwa 300 verschiedenen Arten bilden die Baldriane eine eigene Familie. Seine Blätter sind gefiedert und etwa 20 cm lang, wobei die unteren Blätter gestielt sind. Die oberen sitzen hingegen direkt am Stängel. Die Blattränder sind länglich und meist glattrandig. Die weiß bis rosa farbigen Blüten besitzen fünf Blütenblätter, sitzen endständig am Stängel und sind schirmrispig angeordnet. Die Früchte des Baldrians sind bis zu vier Millimeter lang und verfügen über einen kleinen Haarkranz.
Wo wächst er?
Baldrian wächst in ganz Europa mit Ausnahme Portugals. Ideale Standorte sind feuchte Waldböden oder Wiesen.
Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich aber auch ostwärts bis nach Sibirien und in den Fernen Osten, nach Korea, Japan, China und Taiwan.
Zauberei mit Baldrian
Wie den meisten sehr stark riechenden Heilpflanzen, wurde auch dem Baldrian so manches Mystische nachgesagt. Im Mittelalter hängten Bauern Büschel aus Baldrian an die Decken ihrer Stuben, um möglichst schnell zu erkennen, ob womöglich eine Hexe den Raum betrat. Bewegte sich das Baldrianbüschel wenn ein Fremder die Stube betrat, war klar: das musste eine Hexe oder ein Hexer sein – Vorsicht war geboten.
Auch in den Zaubertränken der Geschichte rund um Harry Potters findet Baldrianwurzel Verwendung. Gemeinsam mit Beifuß wurde aus ihm der „Trank der lebenden Toten“ gebraut.
Baldrian in der Küche
Baldrianextrakte lassen sich als natürliche Aromastoffe einsetzen. Sie verleihen den Speisen, denen sie zugesetzt werden, einen feinen Apfelgeschmack. Eine weitere Spezialität: Als Verwandter des Feldsalates können die frischen Blätter und Blüten des Baldrians im Frühjahr wie Salat verzehrt werden.
Quelle: /bionorica.de/de/gesundheit/heilpflanzen/baldrian.html
Currykraut (Helichrysum italicum)
Currykraut ist eine buschige, immergrüne Pflanze, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum kommt. Sie wird auch Immortelle oder Italienische Strohblume genannt und hat eigentlich nichts mit dem indischen Currypulver zu tun. Allerdings schmeckt sie sehr ähnlich – so kam die Pflanze auch zu ihrem Namen.
Currykraut wird vor allem beim Kochen verwendet; ihm werden aber auch verschiedene heilende Wirkungen nachgesagt.
Currykraut als Heilpflanze
Currykraut enthält ätherische Öle, Flavonoide und Bitterstoffe. Es soll daher verdauungsfördernd, krampflösend und entzündungshemmend wirken sowie körpereigene Abwehrmechanismen fördern.
- Vor allem bei Erkältungsbeschwerden wie Husten oder Halsschmerzen kann ein Tee aus Currykraut helfen. Übergieße für eine Tasse Tee etwa zwei Teelöffel getrocknete Currykrautblüten mit kochendem Wasser und lass den Sud etwa sieben Minuten ziehen.
- Das aus dem Currykraut gewonnene ätherische Öl lässt sich gut bei Irritationen auf der Haut anwenden, etwa bei einem leichten Sonnenbrand. Es kann zudem auch als Grundlage für heilende Salben dienen.
Heilwirkung: abschwellend, entzündungshemmend, fungizid, hautberuhigend, insektenabwehrend, pilzhemmend, schmerzstillend, wundheilend, pilztötend
Currykraut in der Küche: Rezeptideen
Die Blätter des Currykrauts geben besonders Pfannengerichten eine exotische Note. (Foto: CC0 / Pixabay / Einladung_zum_Essen)
Currykraut wird insbesondere als Gewürz für Reis- und Fleischgerichte verwendet und kann auf verschiedene Weisen zubereitet werden:
- Du kannst die nadelartigen Blätter des Currykrauts klein hacken und als Kräutergewürz mit in deine Gemüsepfanne geben. Besonders zu asiatischen Gerichten mit Kokosmilch passt das Kraut gut, aber auch als herbe Ergänzung für ein Risotto. Tipp: Lass das Currykraut nicht länger als 5-6 Minuten mitkochen, da es sonst Bitterstoffe abgibt.
- Die fein gehackten Blätter lassen sich auch gut frisch zu einem Salat geben und werten jedes Dressing auf. Beachte aber, dass der intensive Geschmack des Currykrauts erst richtig zur Geltung kommt, wenn es kurz gegart wird.
- Wenn du mal etwas Abwechslung für deinen Brotaufstrich möchtest, kannst du das gehackte Kraut auch für eine selbstgemachte Kräuterbutter oder Kräuterquark verwenden.
- Currykraut hat zudem eine leichte Salbeinote und eignet sich deshalb auch als Würzbeilage zu Kalb- oder Lammgerichten. Hierbei wird der ganze Stiel des Krauts mit in die Pfanne gegeben. Wichtig: Den Stiel solltest du nicht mitservieren, sein Verzehr kann zu Magenbeschwerden führen.
Ernte die Stiele und Blätter des Krauts am besten vor der Blüte, denn danach verlieren sie an Aroma. Du kannst Currykraut zudem nicht nur frisch, sondern auch getrocknet verwenden – so machst du es zwar länger haltbar, das Aroma der getrockneten Blätter ist allerdings nicht mehr ganz so intensiv.Ernte die Stiele und Blätter des Krauts am besten vor der Blüte, denn danach verlieren sie an Aroma. Du kannst Currykraut zudem nicht nur frisch, sondern auch getrocknet verwenden – so machst du es zwar länger haltbar, das Aroma der getrockneten Blätter ist allerdings nicht mehr ganz so intensiv.
Quelle: utopia.de/ratgeber/currykraut-seine-verwendung-und-rezeptideen_104387/
Diptam (Dictamus albus)
Der Diptam wird auch Aschwurz oder Brennender Busch genannt. Er gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae) und ist eine dankbare aber leider selten gewordene Staudenpflanze für den Garten.
Hildegard von Bingen Kräuterheilkunde
Den Duft des Diptam kann man als eine Mischung aus Vanille- und Zitronenaroma bezeichnen. Die Blütezeit des Diptam ist im Mai und Juni, die Reifezeit der fünfteiligen Früchte im Hochsommer.
In dieser Zeit geben die Drüsen der Fruchtstände so viel ätherisches Öl ab, dass man die Pflanze schon von weitem riechen kann. Es entsteht dabei ein brennbares Gas, das der Pflanze wohl ihre Beinamen gegeben hat. Hält man bei Sonnenschein und Windstille ein brennendes Streichholz an die Fruchtstände, kommt es zu einer kleinen Verpuffung. Im Hochsommer verbrennt das ätherische Öl auch selbsttätig und man kann kleine blaue Flammen um den Diptam herum sehen. Wegen dieses Phänomens wird überlegt, ob es sich beim Diptam um den brennenden Busch der Bibel handeln kann.
Früher kannte man den Diptam in der Volksmedizin. Inzwischen wird er aber nur noch in der Hildegard Heilkunde oder als homöopathisches Mittel bei Magen-Darmbeschwerden verwendet.
Die wichtigste Anwendung bei Hildegard ist die Wirkung gegen „Versteinerungen" im Menschen. Hildegard sagt:
Wenn in einem Menschen der Stein zu wachsen anfängt, so pulvere er den Diptam und esse dieses Pulver häufig mit Weizenbrot und das verhindert ein weiteres Wachstum des Steines.
Das Spektrum reicht vom Blasen- über den Nieren- und Gallenstein bis zu den als Arteriosklerose bekannten Versteinerungen der Gefäße. Hier weicht der Diptam die oft aus Cholesterin stammenden Ablagerungen auf und macht die Gefäße bei regelmäßiger Anwendung wieder durchlässig.
Auch beim Raucherbein empfehle ich die Diptameinnahme.
Diptam: Brennender Busch aus der Bibel?
Quelle: www.phytodoc.de/naturheilkunde/hildegard-medizin/hildegard-von-bingen-kraeuterheilkunde-diptam
Echtezist (Betonika officinalis)
Der Heilziest – auch Echte Betonie genannt – ist eine anspruchslose Zier- und Heilpflanze. Die rispenförmigen Blüten erstrahlen von Juli bis August in einem bezaubernden Purpurrosa. Hummeln und Bienen sind entzückt vom Nektarangebot und lassen sich gerne anlocken. Der Heilziest gedeiht gut in Kübeln und verschönert auf diese Art Balkone und Terrassen. Aber auch im Kräuter- oder Staudenbeet oder unter Bäumen kommt die einheimische Pflanze – besonders in Kombination mit anderen Stauden – sehr schön zur Geltung. Die Pflanze ist aber nicht nur optisch eine Augenweide, sondern auch als Heilkraut sehr beliebt. Es können sowohl die getrockneten Blätter als auch die Wurzeln zu Tees und Umschlägen verarbeitet werden.
Quelle: www.biogarten.ch/de-ch/heilziest--p20772?variant=18617
Der Heilziest ist auch unter den Namen Echte Betonie, Bathenia, Batunge, Flohblume, Pfaffenblume sowie Zahnkraut bekannt. Die mehrjährige Pflanze gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist eng mit dem heimischen Waldziest (Stachys sylvatica) und Knollenziest (Stachys affinis) verwandt. Sie kommt wild in ganz Europa und im Kaukasus auf Wiesen, in lichten Wäldern und Gebüschen vor. Bis ins Mittelalter hinein war der Heilziest in Europa und Ägypten eine wichtige Heilpflanze gegen die verschiedensten Leiden, verlor jedoch völlig an Bedeutung.
Die krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 40 – 60 cm und bildet familientypisch vierkantige, leicht behaarte Stängel aus. Die Blätter des Heilziests sitzen kreuzgegenständig an den Trieben und vor der Blüte als grundständige Blattrosette zusammen. Sie sind elliptisch geformt, am Blattrand deutlich gezähnt und kurz gestielt bis anliegend. Der quirlige Blütenstand besteht aus zahlreichen kleinen, rotvioletten bis weißen Lippenblüten. Bestäubende Insekten, wie Bienen und Schmetterlinge, besuchen Heilziest zur Blütezeit von Juni bis August, um Nektar und geringe Mengen an Pollen zu sammeln. Im Spätsommer bilden sich aus den Blüten die Samenstände mit jeweils vier kantigen, braunen Klausenfrüchten je bestäubter Blüte.
Verwendung und Wirkung des Heilziests
Die Blätter des Heilziests werden zur Blütezeit zwischen Juli und August geschnitten und getrocknet. Das Kraut enthält bis zu 15 % Gerbstoffe und schmeckt recht bitter, weshalb es vor allem zur Unterstützung der Blutstillung, Verdauung und Leberfunktion genutzt wird. Üblicherweise wird das getrocknete Betonienkraut als Heilziest-Tee eingenommen. Die Heilwirkung von Betonica officinalis kann sich ebenfalls positiv auf Kopf- oder Zahnschmerzen, Steinleiden von Galle oder Niere, Magen-Darm- und Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Infektionen auswirken. In der Homöopathie wird Betonica officinalis bei Gallenleiden, Magen-Darm-Beschwerden und zur Unterstützung von Leber und Bauchspeicheldrüse eingesetzt.
Die Verwendung von Heilziest beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Heilkunde. Das Kraut kann auch als Färberpflanze genutzt werden: Wolle und Stoffe lassen sich damit gelb einfärben.
Ist Heilziest giftig?
Heilziest ist nicht giftig, kann jedoch bei übermäßigem Verzehr Übelkeit, Erbrechen und in starker Überdosierung sogar Halluzinationen verursachen. Schwangere und Stillende sollten vorsichtshalber auf die Einnahme von Heilziest verzichten. Ein verwandter Lippenblütler mit Heilwirkung besonders auf Herz und Kreislauf ist das Herzgespann (Leonurus cardiaca). Wir stellen die hummelfreundliche Arzneipflanze im Steckbrief vor.
Quelle: www.plantura.garden/blumen-stauden/heilziest/heilziest-pflanzenportrait
Fenchel (Foeniculum Vulgare)
Als zweijährige Heil- und Kräuterpflanze ist der Fenchel bekannt für seine würzig schmeckenden Blätter, doch er ist auch eine ansprechende sommergrüne, horstbildend und locker wachsende Gartenpflanze. Seine gefiederten Blätter sind sehr zierend ihrer bronzefarbenen Farbe. Für die Verwendung in der Küche, für Tees oder andere Anwendungen können sie von September bis November geerntet werden. Auch seine angenehm duftenden, gelben Blüten von Juli-August sind ein schöner Anblick.
(Quelle Hauenstein-Rafz.ch)
Fenchel wird häufig zur Linderung von Verdauungsproblemen eingesetzt. Die Samen der Fenchelpflanze enthalten ätherische Öle, die bei Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl, Krämpfen und Übelkeit helfen können. Fenchel wirkt auch als mildes Abführmittel und kann bei Verstopfung helfen. Eine weitere häufige Anwendung von Fenchel ist die Linderung von Reizhusten. Fenchel enthält Verbindungen, die helfen können, den Schleim in den Atemwegen zu lösen und den Husten zu lindern.
Fenchel hat auch entzündungshemmende Eigenschaften und kann bei der Linderung von Schmerzen und Entzündungen helfen. Studien haben gezeigt, dass Fenchel bei der Linderung von Menstruationsbeschwerden wie Krämpfen und Schmerzen wirksam sein kann. Fenchel kann auch bei der Linderung von Gelenkschmerzen und Entzündungen helfen.
Ein weiterer Vorteil von Fenchel ist seine Fähigkeit, den Körper zu entgiften. Fenchel enthält Verbindungen, die die Leberfunktion unterstützen und helfen können, Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen. Dies kann insbesondere bei der Behandlung von Lebererkrankungen wie Leberzirrhose und Leberentzündung von Vorteil sein.
Fenchel kann auch bei der Verbesserung der Hautgesundheit helfen. Die ätherischen Öle in Fenchel können dazu beitragen, die Haut zu reinigen und Entzündungen zu reduzieren. Fenchel kann auch bei der Linderung von Hauterkrankungen wie Ekzemen und Akne wirksam sein.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Fenchel als Arzneimittel einzunehmen. Fenchel kann als Tee zubereitet werden, indem man die Fenchelsamen in heißem Wasser ziehen lässt. Fenchel kann auch als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Tabletten eingenommen werden. Fenchelöl kann auch zur äußerlichen Anwendung auf die Haut aufgetragen werden.
Quelle: www.pharmaphant.de/arzneimittel/natur-und-homoeopathie/heilpflanzen-wildkraeuter/fenchel.html
Lavendel (Lavendula angustifolia)
Die lila Pflanze enthält Wirkstoffe mit heilenden und entspannenden Eigenschaften, zum Beispiel Gerbstoffe, Flavonoide und ein sehr wertvolles ätherisches Öl, bestehend aus Linalylacetat und Linalool. Es wird durch Destillation der Blüten gewonnen. Der echte Lavendel angustifolia enthält mehr als hundert wirksame Inhaltsstoffe - andere Arten wirken kaum oder sind sogar giftig, zum Beispiel der Schopflavendel.
Lavendelöl hilft bei Unruhe, Stress und Einschlafstörungen
Lavendel ist ein natürliches Heilmittel gegen innere Unruhe und Stress. Bei Stress produziert unser Körper vermehrt das Hormon Kortisol. Bereits fünf Minuten intensives Schnuppern an Lavendel-Duft genügen, um die Kortisolkonzentration wieder sinken zu lassen. Mittlerweile ist Lavendel ein zugelassenes Arzneimittel und wird vor allem bei innerer Unruhe, bei nervösen Erschöpfungszuständen, bei Einschlafstörungen und auch zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt.
Lavendelölbäder helfen vor allem gegen Unruhe und Einschlafstörungen. Für ein entspannendes Bad etwa 20 Gramm Blüten mit siedendem Wasser aufgießen und nach zehn Minuten in die Wanne geben.
Ein Tropfen Lavendelöl auf die Schläfen gerieben, kann Spannungs-Kopfschmerzen lösen.
Eine Massage mit Lavendelöl hilft bei verspannten Muskeln.
Gegen Platz- oder Flugangst empfehlen Experten Lavendel-Weichkapseln.
Lavendel-Tee richtig zubereiten
Aus den frischen oder getrockneten Blüten lässt sich ein Tee zubereiten, der beruhigt, fiebersenkend wirkt und bei Verdauungsproblemen hilft. Die getrockneten Blüten werden mit heißem Wasser übergossen und müssen zehn Minuten abgedeckt ziehen, damit die wertvollen Lavendelöle ins Teewasser übergehen. Einen Teelöffel Blüten mit kochendem Wasser übergießen und den Tee dreimal täglich trinken. Der Sud kann auch äußerlich angewandt werden: Er hilft gegen Unreinheiten und unterstützt die Wundheilung, denn Lavendel wirkt antibakteriell.
Getrocknete Blüten gegen Motten
Getrockneter Lavendel hilft, lästige Insekten wie Motten zu vertreiben. Dazu den Lavendel ernten, wenn die Blüte voll entfaltet ist - nur dann bewahrt er beim Trocknen seine Wirkstoffe. Dann die Stängel zusammenbinden und mit den Blüten nach unten und an einem schattigen Platz aufhängen. Alles gut trocknen lassen, dann sorgsam jede Blüte abreiben und in kleine Baumwollsäckchen füllen.
Ein Lavendelsäckchen nähen
Die Säckchen werden mit getrockneten Lavendelblüten gefüllt. Der Duft vertreibt lästige Insekten wie Motten und Mücken.
Quelle: www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Heilpflanze-Lavendel-Diese-Wirkung-haben-Lavendeloel-Tee-und-Co,lavendel178.html
Liebstöckel (Levisticum officinalis)
Der Liebstöckel – auch Maggikraut genannt – ist ein grossartiges Doldenblütengewächs für die Küche. Er ist anspruchslos, pflegeleicht und kann mit der Blüte im Freiland bis zu 2 Meter hoch werden. Auf Terrassen und Balkonen gedeiht das Kraut auch in grossen Töpfen und Kübeln gut.
Bienen und Schmetterlinge mögen die Pflanze genauso gern, wie wir Menschen das charakteristische «Maggi-Aroma» schätzen. Sämtliche Pflanzenteile des mehrjährigen Liebstöckels lassen sich verarbeiten – und wenn er sich an seinem Standort richtig wohl fühlt, wird er jedes Jahr im Frühling zuverlässig wieder austreiben.
Quelle: biogarten.ch/de-ch/liebstoeckel--p20761?variant=18606
Der Ursprung des Liebstöckels
Als Heimat des Liebstöckels wird der Nahe oder Mittlere Osten vermutet. Von dort kam die Würz- und Heilpflanze über das Mittelmeergebiet ins restliche Europa. Schon sehr früh schätzte man die Wirkung des Krautes. So wurde Liebstöckel bereits vor mehr als 1.000 Jahren zur Förderung der Verdauung, Linderung von Blähungen und als harntreibendes Mittel (Diuretikum) zur Behandlung von Harnwegsinfektionen eingesetzt. Bis heute wird es in der Volksmedizin als Arzneimittel zu Förderung der Harnausscheidung bei Blasenentzündung sowie gegen Sodbrennen, Völlegefühl und Verdauungsbeschwerden verwendet. Seine starke Verbreitung als Heil- und Gewürzpflanze in Europa verdankt das Kraut Karl dem Großen. Denn er erließ zu Beginn des neunten Jahrhunderts eine Landgüterverordnung, die die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung des Frankenreichs verbessern sollte. Sie enthielt unter anderem Vorgaben über die Kultivierung bestimmter Heilpflanzen und Gewürze in den kaiserlichen Gärten. Diesem Leitfaden folgend wurden die in der Verordnung enthaltenen Pflanzen wie Liebstöckel, Petersilie und Sellerie auch in Kloster- und Bauerngärten angebaut. Bis heute sind die als „Karlpflanzen“ bezeichneten Kräuter in vielen Kulturkreisen von großer Bedeutung.
Welche Wirkung besitzt der Liebstöckel?
Die getrocknete Liebstöckelwurzel ist reich an ätherischen Ölen. Diese tragen maßgeblich zu ihrer arzneilichen Wirkung bei. Dazu zählen
- harntreibende
- keimhemmende
- krampflösende und
- verdauungsfördernde Eigenschaften.
Die vermehrte Ausscheidung von Urin durch die Einnahme von Liebstöckel lässt sich auf Terpene zurückführen, die im ätherischen Öl der Wurzel vorhanden sind. Neben diesen, besonders bei Entzündungen der ableitenden Harnwege, wichtigen Eigenschaften wirkt Liebstöckel
- anregend
- blutstillend
- schleimlösend
- schweißtreibend
Quelle: bionorica.de/de/gesundheit/heilpflanzen/liebstoeckel.html
Malve (Malva sylvestris)
Als Heilpflanze war die Malve schon vor über 5000 Jahren bei den Chinesen hoch geschätzt. Ihre schleimlösenden und reizmildernden Eigenschaften beruhigten schon damals Mund- und Rachenentzündungen, Bronchitis aber auch Hautentzündungen und Ekzeme. Heutzutage wird Malve vor allem als Tee angeboten, aber weniger als wertvolles Heilmittel. Zu unrecht.
Herkunft
Die Malve gehört zur Familie der Malvengewächse und ist traditionell in Europa und Asien beheimatet. Mehr als tausend Arten sind auf der Welt verbreitet. Auch hierzulande entdeckt man die Malven Pflanzen in vielen Naturgärten und an sonnigen Wiesenrändern und Hügeln. Sie bestechen mit ihren rosafarbenen Blüten und den charakteristischen dunklen Streifen an der Basis. Als Heilpflanze gilt vor allem die Wilde Malve (Malva sylvestris).
Verwendete Pflanzenteile
Die naturmedizinisch wertvollen Inhaltsstoffe werden aus den Malvenblüten gewonnen. Malven sind reich an reizlindernden Schleim- und Gerbstoffen sowie ätherischen Ölen. Der Pflanzenfarbstoff ist bekannt für seine antibakterielle Wirkung.
Verwendung und Wirkung Malve (Malva sylvestris)
Der sehr hohe Schleimgehalt der Wilden Malve ist unersetzlich in der Pflanzenheilkunde. Diese Schleimstoffe wirken reizlindernd, denn sie legen sich wie ein Schutzfilm auf wunde und entzündete Schleimhäute, was gerade bei Hals- und Rachenentzündungen besonders nützlich ist. Mit Hilfe der Malve heilen entzündete und gereizte Schleimhäute schneller ab und akute Schmerzen werden rasch gelindert. Auch bei Atemwegserkrankungen wie Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen überzeugt die Wilde Malve. Aus den Blüten und Blättern wird ein Tee zubereitet, den man entweder trinkt oder zum Gurgeln verwendet wenn man von einer schmerzhaften Rachenentzündung geplagt wird.
Die heilsame Wirkung wussten schon die Römer zu schätzen. Sie kochten die Malven zusammen mit Öl, Salz und Honig auf. Sie nannten das "omnimorbium", was so viel bedeutet wie „heilsam gegen alle Krankheiten“. Die reizlindernde, entzündungshemmende Wirkung kann auch bei Hautirritationen Wunder wirken. Auch hier wirken die Schleim- und Gerbstoffe besonders beruhigend, adstringierend und feuchtigkeitsspendend. Gerade empfindliche, trockene Haut schätzt diese Eigenschaften ganz besonders.
Quelle: www.just.ch/de/kraeuterlexikon/malve
Mariendistel (Silybum marianum)
Kurz erklärt!
Die Familie der Korbblütler enthält einige sehr wirksame Heilpflanzen wie Löwenzahn, Arnika und Echinacea. Eine der wichtigsten ist die Mariendistel. Sie ist auch als Frauendistel oder ganz allgemein als Leberpflanze bekannt. Besonders hoch konzentriert sind ihre Wirkstoffe in den Früchten bzw. Samen. Verschiedene Komponenten bilden gemeinsam einen Wirkstoffkomplex, der als Silymarin bezeichnet wird. Silymarin kommt vor allem bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen, Leberzirrhose und toxischen (durch Gifte verursachte) Leberschäden zum Einsatz. Aus Mariendistelfrüchte-Trockenextrakten werden Arzneimittel wie Tabletten, Tropfen oder Kapseln hergestellt. Das getrocknete Kraut der Heilpflanze hat sich traditionell als Tee zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen bewährt.
Was kann die Mariendistel?
Die kräftige und wehrhafte Pflanze schützt nicht nur sich selbst sehr effektiv vor schädlichen Einflüssen, sondern auch den, der ihre Heilkräfte kennt und nutzt. Unsere Vorfahren schlossen von dem Äußeren, dem Wesen einer Pflanze, auf ihre Heilwirkungen (die sog. „Signaturenlehre“). Viele Kräuterkundige nutzen auch heute noch diese Pflanzen-Signaturen. Was verrät diesbezüglich diese besondere Distel über sich? Abgrenzung! Wir haben es mit einer mannshohen, kräftigen, aufrechten und stark bewehrten Pflanze zu tun. Sie kommt gut mit Trockenheit, intensiver Sonne und sonstigen Widrigkeiten zurecht. Sie kann also lebensfeindliche Bedingungen perfekt abwehren, sich selbst abgrenzen und so das verletzliche Innere schützen.
Leberstärkung: wie und für wen?
Sowohl Melancholiker als auch Choleriker können durch leberstärkende Maßnahmen Unterstützung finden. Bewährte Hausmittel wie Leberwickel bieten sich hier beispielsweise an. Aber auch die Kraft der abgrenzungsstarken und leberwirksamen Mariendistel. Dieses Wissen wurde von Naturheilkundlern zur Herstellung von Kräutermischungen genutzt. Heute kommt Carduus marianus v.a. zur Leberstärkung bei Leberschäden zum Einsatz. Ihre wichtigen Inhaltsstoffe sind bekannt und gut erforscht. Man bezeichnet sie als Silymarin. Ihre Wirkung ist durch wissenschaftliche Studien bestätigt worden – genauso wie die geringe Rate von Nebenwirkungen. Deshalb gibt es eine ganze Reihe von Arzneimitteln mit Silymarin-reichen Mariendistelfrüchten, die bei Lebererkrankungen eingesetzt werden, beispielsweise das pflanzliche Arzneimittel Hepar-Pasc® in Tablettenform.
Wie sieht sie aus und wo kommt sie vor?
Die unverwechselbare Distel ist in trockenen und sonnigen Lagen Südeuropas und Nordafrikas heimisch. Sie wird in Mittel- und Osteuropa kultiviert. „Marianus“ bzw. „Marien-“ weist auf eine alte Legende hin, nach der die weißen Flecken und Streifen auf den Blättern von der Milch der Jungfrau Maria herrühren sollen. Andere gebräuchliche Namen deuten ebenso auf die Wertschätzung hin, die man dieser Heilpflanze seit Jahrhunderten entgegenbringt: Christi Krone, Fieberdistel, Frauendistel, Heilands Distel, Marienkörner oder Stechkörner.
Allgemein bekannt ist sie unter ihrem früheren lateinischen Namen Carduus marianus. Innerhalb der Distelgewächse nimmt sie jedoch eine ganz besondere Stellung ein – u.a. wegen ihrer Wirkstoffe. Deshalb wird sie neuerdings als einziger Vertreter der botanischen Gattung Silybum angesehen. Die meisten anderen Disteln gehören der Gattung Carduus an. Deshalb heißt die Pflanze seit einigen Jahren korrekterweise Silybum marianum, wobei marianum wieder den Bezug zur Jungfrau Maria herstellt.
Wie wird die Mariendistel angewendet?
Das Kraut der Heilpflanze wird kaum genutzt. Vielmehr sind es die Früchte. Mariendistel-Extrakte werden in verschiedenen Formen verwendet: Zur Herstellung von hochdosierten pflanzlichen Mariendistel-Präparaten wird meist mit Hilfe von Alkohol als Auszugsmittel ein Extrakt aus den Mariendistelfrüchten hergestellt und dann zu Kapseln, Tabletten oder Tropfen verarbeitet. Einen Teil der Wirkstoffe kann man herauslösen, indem man die getrockneten Früchte mit kochendem Wasser übergießt. Deshalb kann man sich auch einfach einen Mariendistel-Tee bereiten, indem man einen Teelöffel mit zerquetschten Früchten mit kaltem Wasser ansetzt und dann aufkochen lässt. Die Früchte sind auch in fertig angebotenen Leber-Tees bzw. Leber-Galle-Tees enthalten. Meistens enthalten die Tees auch andere Leber- bzw. Magen-Darm-Mittel und Bitterstoffe. Wenn die Dosierung ausreichend hoch ist, können sowohl Tees als auch Arzneimittel sogar bei schweren Lebererkrankungen, wie Hepatitis C unterstützend wirken. Sie erhalten Tees und Arzneimittel in Form von Kapseln oder Tabletten in jeder Apotheke.
Kann Mariendistel schaden? - Welche Nebenwirkungen hat sie?
Mariendistelfrüchte gelten als sehr gut verträglich. Ganz vereinzelt kann lediglich eine leicht abführende Wirkung auftreten. Es bestehen auch keine Bedenken hinsichtlich unerwünschter Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln.
Quelle: www.pascoe.de/wirkstoffe/detail/mariendistel.html