Vielfalt der Kräuter - Bedeutung und Wissenswertes
Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
Frauenmantel ist als Phytopharmakon zur Therapie von leichten Durchfallerkrankungen geeignet. Des Weiteren kommt die Heilpflanze zur Behandlung von Haut- und Schleimhautwunden zum Einsatz. Frauenmantel wird darüber hinaus in der Frauenheilkunde bei Menstruationsstörungen sowie klimakterischen Beschwerden angewendet.
Nachts bilden sich geheimnisvolle Tropfen auf den Blättern des Frauenmantels. Alchemisten glaubten, es sei flüssiges Gold. Sie sammelten früh morgens die gold schimmernden Tautropfen ein und experimentierten damit herum. Gold fanden die Tüftler allerdings nicht. Kein Wunder! Es ist schlichtweg Wasser, welches die Pflanze in der Nacht über kleine Poren an den Blatträndern ausscheidet. Bei Sonnenaufgang glänzt der "Tau" lediglich golden.
Heilpflanzen
Der Name Frauenmantel – im Lateinischen Alchemilla vulgaris genannt – rührt daher, dass die Blätter dem wehenden Mantel einer Frau ähneln. Überhaupt wurde das Kraut immer mit der Damenwelt in Verbindung gebracht: Die Germanen weihten es der Liebesgöttin Freya, die Römer der Göttin Venus. Im Mittelalter entdeckten Heilkundige Frauenmantel als Heilpflanze. Er kam vorwiegend bei Geschwüren und Frauenleiden zum Einsatz.
Wie sieht Frauenmantel aus und wo kommt die Heilpflanze vor?
Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) wird bis zu 30 Zentimeter groß. Die rundlichen Blätter bestehen aus sieben bis elf Lappen und sind am Rand gesägt bis gezähnt. Es bilden sich kleine unscheinbare Blüten, die gelblich-grün gefärbt sind und sich in knäuelförmigen Blütenständen anordnen. Frauenmantel gehört zu den Rosengewächsen (Rosaceae) und blüht von Mai bis September. Er kommt in Europa, Nordamerika und Asien vor und wächst auf feuchten Wiesen sowie in lichten Wäldern.
Was bewirken die Inhaltsstoffe? Wogegen hilft Frauenmantel?
Gerbstoffe wirken auf Haut und Schleimhaut adstringierend, zu deutsch: zusammenziehend. Der Grund: Die Stoffe verändern die Struktur von Eiweißen, wodurch sich die oberen Gewebsschichten zusammenziehen und verfestigen. Durch diesen Effekt können Gerbstoffe aus Frauenmantel kleine oberflächliche Wunden auf der Haut oder der Mundschleimhaut abdichten. Die Stoffe schwächen zudem Signale von Nerven in der Haut ab und lindern damit Juckreiz.
Frauenmanteltee hilft gegen leichten Durchfall, den Magen-Darm-Keime verursacht haben. Denn durch den zusammenziehenden Effekt, den die Gerbstoffe auf die Darmschleimhaut ausüben, können Bakterien schlechter in diese eindringen und sie entzünden. Klären Sie jedoch vorab mit Ihrem Arzt oder Apotheker, ob Sie Durchfall mit Heilpflanzen behandeln sollten, oder ob eine genaue Untersuchung und eventuell andere Therapien nötig sind!
Frauen setzen Frauenmanteltee gegen Menstruationsstörungen und Wechseljahresbeschwerden ein. Hierzu liegen jedoch keine wissenschaftlichen Untersuchungen vor.
Quelle: www.apotheken-umschau.de/medikamente/heilpflanzen/frauenmantel-736379.html
Hauswurz (Sempervivum dectorum)
Die Hauswurz ist ein echter Alleskönner. Die genügsame Pflanze eignet sich als Bepflanzung an schwierigeren Standorten und als Dekoration. Und sie findet als Heilmittel Anwendung.
Sie ist eine Pflanze, die eher unscheinbar daherkommt und oft übersehen wird - die Hauswurz. Sie ist ausgesprochen genügsam und hält es selbst dort, wo nicht einmal mehr Unkraut wächst, aus. Ihr lateinischer Name Sempervivum - immerlebend - könnte also nicht passender sein. Hauswurz eignet sich als Bepflanzung für Steingärten, als Dachbegrünung, auf Trockenmauern und zur Bepflanzung von Hängen in sonnigen Lagen. Sie sieht auch hübsch aus, wenn man sie beispielsweise in Schalen oder andere Gefäße pflanzt.
Hauswurz als Heilpflanze: Eine Salbe herstellen
Sempervivum ist nicht nur ausgesprochen dekorativ, die Pflanze hat auch eine breit gefächerte Heilwirkung. Als Salbe kann sie bei Schwellungen, leichten Verbrennungen, Sonnenbrand und Insektenstichen eingesetzt werden. Im Mittelalter empfahl Hildegard von Bingen Männern sogar, die Blätter der Hauswurz zu essen, um die Liebeslust zu steigern. Die Zutaten kosten weniger als 10 Euro.
Zutaten für die Salbe:
- 20 frische Hauswurzblätter
- 100 ml Jojobaöl
- 100 ml Olivenöl
- 12 g Kakaobutterpellets
- 8 g Bienenwachspellets
- einige Tropfen Lavendelöl
Zubereitung:
Hauswurz-Blätter klein schneiden und in je 100 Milliliter Jojoba- und Olivenöl 20 Minuten leicht köcheln lassen. Dabei gehen die Inhaltsstoffe in das Öl über, das austretende Wasser verdunstet und die Haltbarkeit der fertigen Salbe erhöht sich.
Dunkel und kühl gelagert ist die Salbe einige Monate haltbar.
Das Öl anschließend durch ein Sieb gießen, erneut erhitzen und Kakaobutter- und Bienenwachspellets darin auflösen. Die Konsistenz kann durch den Anteil an Kakaobutter und Bienenwachs variiert werden - je mehr man verwendet, desto fester wird die Salbe nach dem Abkühlen. Für einen angenehmen Duft sorgen einige Tropfen Lavendelöl. Dunkel und kühl gelagert ist die Salbe einige Monate haltbar.
Quelle: ndr.de/ratgeber/garten/zierpflanzen/Hauswurz-Winterharte-Pflanze-mit-Heilwirkung,hauswurz102.html
Wolliger Frauenmantel (Alchemilla mollis)
Der Frauenmantel wird neben anderen Pflanzen der Gattung Alchemilla in der volkstümlichen Medizin Europas verwendet. Er soll gegen Menstruationsbeschwerden (Regelschmerzen) wirken, blutstillend sein und die Umstellung im Klimakterium (Wechseljahre) erleichtern.
Frauenmantel: Das fast vergessene Wundermittel aus Ihrem Garten
Der Name ist Programm. Vor allem Frauen profitieren von den gesundheitsförderlichen Wirkungen der Heilpflanze. Meistens wird der Frauenmantel in Form von Tee angewandt. So kann ein Aufguss mit den Blüten und Blättern gegen folgende Beschwerden helfen:
- Beschwerden in den Wechseljahren
- Starke Monatsblutungen
- Prämenstruelles Syndrom (PMS)
- Menstruationskrämpfe
- Unterleibsentzündungen
- schmerzlindernd
- krampflösend
- zur Vorbeugung von Lippenherpes
- Verdauungsstörung
- Leichte Magen-Darm-Verstimmung
- Blähungen
- Blasenentzündung
Der beste Zeitpunkt zum Sammeln des Tees ist Mai bis Juli. Dabei sollte aber darauf geachtet werden, dass die Tropfen auf den Blättern bereits wieder abgetrocknet sind. Allerdings gibt es auch eine Sorte ohne Heilwirkung, nämlich Alchemilla mollis oder auch wolliger Frauenmantel.
Frauenmantel: Das steckt alles drin
Seine positiven Auswirkungen auf den menschlichen Organismus verdankt der Frauenmantel einem wahren Cocktail an Inhaltsstoffen. Aber deshalb sollte eine Verwendung während der Schwangerschaft auch mit Ihrem Arzt abgeklärt werden, denn diese Powerpflanze stimuliert den Uterus. Kein Wunder, enthält sie doch: Flavonoide, Karotonoide, Phytossterine, ätherische Öle in den Blüten, Saponine, Salizylsäure, Kumarine, Eisen, Kalium, Kalzium, Kieselsäure, Magnesium.
Quelle: www.merkur.de/leben/wohnen/frauenmantel-wirkung-verwendung-pflanze-garten-heilpflanze-90888284.html