Schon bei der Altarweihe am 17. Dezember sah es so aus, als ob die Orgel fix und fertig auf der Empore der Pfarrkirche stehen würde. 

Wer dann im Januar und Februar die Kirche besuchte, war erstaunt, wieviel Innenleben da noch eingearbeitet wurde und welch langwieriger und diffiziler Prozess die Intonation des Instrumentes darstellt. 

Am 10. Februar war es dann soweit und die Orgel konnte in einer liturgischen Feier eingeweiht und dem Gottesdienst übergeben werden. Zudem wurde sie vorgestellt und ihre klanglichen Möglichkeiten wurden zum ersten Mal hörbar. 

Orgelbaumeister Christoph Weber sprach von einer doppelten Herausforderung. Eine Orgel, die in einem Privathaus stand, musste in ein Gehäuse aus dem Jahre 1895 eingefügt werden. Das setzte eine neue Konstruktion voraus, damit die 1321 Pfeifen ihren Platz fanden. Der Intonateur Andreas Utz musste dann den Klangkörper dem Dussnanger Kirchenraum anpassen.

Der Fischinger Kirchenmusiker Christian Döhring stellte die einzelnen Register und Klangfarben der Orgel vor. Am Instrument sass Ernst Bartmann, der die Klangbeispiele lieferte (und sich und die Zeit wohl aus lauter Begeisterung manchmal etwas vergass). 

Anschliessend kamen die Musiker und Musikerinnen zum Zuge, die üblicherweise die Gottesdienste in Dussnang begleiten. 

Ursula Jaggi spielte als erste auf der neugeweihten Orgel zwei französische Stücke aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Das deshalb, weil die Orgel im Stil einer französchisch-romantischen Orgel des Pariser Orgelbauers Aristide Cavaille-Coll gebaut ist. Das Klang-Ideal entspricht ganz dem Stil und der Farbwelt der Dussnanger Kirche Maria Lourdes. 

Indira Spottl steuerte ein französisches und zwei deutsche Stücke bei. 

Petra Moser spielte aus dem Orgelheft von Elsbeth Forrer von 1855 eine bekannte Toggenburger Polka.

Peter Baumann hatte die Feier schon mit einem eindrücklichen Alphornsolo begonnen. Nun spielte er auf der Posaune drei Stücke aus der Renaissance und dem Barock, begleitet von Christian Döhring, der dann noch eine Berceuse von Louis Vierne und die gehörfällige Fanfare von Nicolas-Jacques Lemmens spielte. 

Der Orgelbaumeister meinte in einem späteren Mail: "Der Bau dieser Orgel war sehr interessant, aber auch äußerst fordernd. Das klangliche Resultat überzeugt wirklich!"

Ich danke allen, die dieses Werk möglich machten. Zuerst der Kirchenvorsteherschaft, die nach anfänglicher und berechtigter Skepsis sich vom Projekt überzeugen liess, der Baukommission, welche genauso positiv Anteil nahm. Ein grosser Dank gilt den Handwerkern, Künstlern, Helfern und stillen Unterstützern. Meine Mitbrüder haben einen grossen Teil der Finanzierung mitgetragen, wofür ich ausserordentlich dankbar bin. 

 

Freuen wir uns an diesem Instrument, und hoffen wir, dass es nun lange Jahre vielen zur Freude und Gott zur Ehre in Dussnang erklingen wird.

P. Gregor Brazerol OSB

Organisten an der neune Orgel in der Lourdes Kirche Dussnang
Quelle: cw/prt
Aufgestelltes Organistenteam