In Fischingen gehören nicht nur Zuckerwatte und Magenbrot zum Jahrmarkt, sondern auch der traditionelle Familiengottesdienst. Ein Zeichen, dass hier auch die christlichen Werte im alltäglichen Leben einen hohen Stellenwert haben.
Die bewährte Liturgiegruppe der Frauengemeinschaft Au-Fischingen befasst sich jeweils schon früh und intensiv mit den biblischen Texten des jeweiligen Sonntags im Jahreskreis. Sie setzt diese dann gekonnt in Szene. Heuer stand die Geschichte vom reichen Jüngling im Zentrum. Dieser wollte von Jesus wissen, was er tun muss, um das ewige Leben zu erlangen. Die einfach scheinende Antwort von Jesus: «Verkaufe alles, was du hast und gib es den Armen… und folge mir nach», lässt aufhorchen.
Vor dem Altar stand eine riesige, verschlossene Schatztruhe. Welche Schätze wohl darin verborgen sind? Gold, Edelsteine, irdische Reichtümer? Gelüftet wurde das Geheimnis vom zelebrierenden Priester, P. Gregor Brazerol. Er öffnete den schweren Deckel und entnahm der Truhe ein dickes Buch mit den Worten: «Der grösste Schatz der Christen ist das Wort Gottes.» Danach las er aus dem Markus-Evangelium die genannte Geschichte. Eine bekannte Passage daraus lautet: «Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.» Diese Passage wirft wohl bei allen die Frage auf, wer denn überhaupt die Chance auf das Reich Gottes hat. Im Predigtwort wie auch in der darauffolgenden Eucharistiefeier kam dann deutlich zum Ausdruck, dass es für Menschen unmöglich ist, es aus eigener Kraft zu schaffen. Für Gott aber nicht, denn für Gott ist alles möglich. – Welch wunderbare Verheissung für uns Menschen!
Der Gottesdienst erhielt zudem durch die klangvollen Lieder, begleitet durch Christian Döring am E-Piano, und dem Einbezug der Kinder beim Lesen von Texten und dem gemeinsamen Vater unser Gebet um den Altar, eine feierliche und leichte Note.
Da das Wetter nicht all zu einladend war, wurde der Apéro im Jubla-Zelt ausgeschenkt, musikalisch begleitet von Musikern aus der Concordia Fischingen und Münchwilen. Viele blieben danach auch zum traditionellen Spaghetti-Essen des engagierten Jubla-Teams und liessen sich verwöhnen.
Bild/Text: cw/prt