Seniorenreise nach Quinten - dem „Gandria der Ostschweiz“

Mittwoch 19.Juni, das Wetter ist wunderschön und angenehm warm. 34 Seniorinnen und Senioren von Bichelsee-Balterswil, und einer von Dussnang, besteigen frohgelaunt und voller Erwartungen auf einen schönen und erlebnisreichen Tag, den grossen Bus. Die Fahrt geht über Wil ins Toggenburg. In Dietfurt – Umfahrung Wattwil gesperrt. Wir sind nicht als einzige unterwegs, somit ist es mit einer flüssigen Fahrt vorbei. Nur langsam kommen wir Wattwil näher und erreichen mit einiger Verspätung das Restaurant Bildhaus, wo es Kaffee und Gipfeli gibt. Da dieses Restaurant an einem wunderschönen Ort liegt kann man auch die schöne Aussicht auf den Zürichsee und die umliegenden Berge geniessen – sofern man nicht nur einen Blick fürs Gipfeli hat.

Punkt 10 Uhr geht die Fahrt weiter über Kaltbrunn durch die Linthebene nach Weesen, wo die „Quinten“, so heisst das Schiff, für uns bereit liegt. Es ist sehr warm und für viele auf Deck zu warm, so füllt sich das schattige Restaurant mehr und mehr. Die schöne Fahrt geht über Betlis – Mühlehorn nach Quinten. Am einen Tisch wird es laut, sie haben es lustig bei dem einen oder andern Witz. Andere geniessen die Fahrt eher still, denn wir sind umgeben von hohen Bergen, im Norden den gewaltigen Churfirsten, im Süden dem dominanten Mürtschenstock. So vergeht die Fahrt wie im Flug und schon bald sind wir in Quinten. Sofort wird das Restaurant „Seehus“ angepeilt, wo uns von freundlichem Servicepersonal ein feines Mittagessen, samt Dessert serviert wird. Bei regen Gesprächen mit den Tischnachbarn vergeht die Zeit wie im Flug. Und schon bald heisst es wieder Abschied nehmen von Quinten – das auch „Gandria der Ostschweiz“ genannt wird.

Noch ein paar Gedanken zu Quinten. Quinten gehört zur politischen Gemeinde Quarten und kann nur zu Fuss oder mit dem Schiff erreicht werden. Dies ist auch der Grund, warum Quinten vom wirtschaftlichen Aufschwung nach dem zweiten Weltkrieg nicht profitieren konnte. Fehlende Perspektiven führten dazu, dass junge Leute aus dem Dorf wegzogen. Heute leben noch etwa 40 Personen, Durchschnittsalter ca. 60 Jahre, in Quinten, das vor allem vom Tourismus und Rebbau lebt. Neu gibt es in Quinten die Stiftung „Quinten lebt“. Ihr Sinn ist es, die wirtschaftliche Situation von Quinten zu fördern  und wo nötig zu unterstützen. Ein noch junges Projekt von „Quinten lebt“ ist die Seidenproduktion mit Seidenraupen. Diese fressen ausschliesslich Blätter vom Maulbeerbaum. Dort wo Reben wachsen, gedeihen auch Maulbeerbäume. So wurden in Quinten 500 Maulbeerbäume gepflanzt. Seine Blätter sind Nahrung für 50000 Seidenraupen. Die Raupen fressen diese in grossen Mengen um die Seidenkokons, also die Rohseide herzustellen, aus welcher dann hochwertige Produkte entstehen. Die Seidenproduktion schafft Arbeitsplätze und steigert die Attraktivität von Quinten, gibt dem Dorf eine neue Zukunft.

Um 14.40 Uhr besteigen wir wieder das Schiff. Nach einer kurzen Fahrt nehmen wir in Au noch jene an Bord, die nach dem Mittagessen ein kurzes Stück dem See entlang bis Au gewandert sind. Dann geht die Fahrt weiter via Unterterzen – Mols nach Walenstadt. Vor uns immer die imposante Kulisse der steilen Felswände der Churfirsten.

In Walenstadt wartet bereits der Bus auf uns – und schon geht die Fahrt weiter. Diese führt durch das Seeztal bis Sargans und dann durch das Rheintal. Auf der rechten Seite das Fürstentum Liechtenstein, links der Hohe Kasten und die Stauberen. In Altstätten beginnt die Steigung hinauf zum Stosspass. In vielen Kehren windet sich die Strasse immer höher. Immer wieder öffnet sich ein wunderbarer Blick hinunter ins Rheintal. Kurz nach dem Stossdenkmal erreichen wir Gais und bald danach Appenzell, dem nächsten Halt. Während die einen das nächste Restaurant anpeilen, benutzen die andern den kurzen Aufenthalt für einen Gang durch den schönen Ort – und für den Kauf von Biberli. Um 18.00 Uhr nehmen wir den Rest unserer Reise unter die Räder. Die Fahrt geht über Herisau in den Hinterthurgau und um 19.00 Uhr erreichen wir Balterswil bzw. Bichelsee, Ein schöne, interessante und eindrückliche Reise geht zu Ende.

Ein ganz herzliches Dankeschön gehört den beiden Organisatorinnen Astrid Flater und Yvonne Müller vom Seniorenteam. Sie haben uns Seniorinnen und Senioren einen schönen und unvergesslichen Tag geschenkt. Wir alle durften diesen Tag voll geniessen. Ein ganz herzliches Dankeschön.

 

Oswald Betschart