... für jedermann
Seit nunmehr zwei Jahren treffen sich Menschen aus dem Pastoralraum Tannzapfenland, um gemeinsam für den Frieden zu beten. In Bichelsee trifft man sich inzwischen zweimal im Monat, je einmal in der evangelischen und einmal in der katholischen Kirche. Das Gebet wird ökumenisch gehalten.
An diesem Abend nahm ich mir seit langem wieder einmal Zeit, um am Friedensgebet in Bichelsee teilzunehmen. Ich staunte, wie viele Menschen sich versammelt hatten, um gemeinsam zu beten. Ich durfte eine berührende und aufrüttelnde Andacht erleben, in der man eine tiefe Verbundenheit untereinander spürte und sich eingebettet fühlte. Der Titel zu diesem abendlichen Friedensgebet lautete: Ich bitte euch, ertragt einander in Liebe! (Eph 4,1,2). Allein das ist bereits eine grosse Herausforderung für uns alle!
Das Friedensgebet ist mehr denn je notwendig, denn Krieg, Leid und Not haben noch immer kein Ende gefunden. Wo wir auch hinschauen, überall bestehen Konflikte, die mit Waffen ausgetragen werden. Tod, Elend und Verwüstung sind das Resultat davon. Eigentlich wünschen wir uns alle dasselbe, nämlich den Frieden, doch etwas steht uns im Weg: unser eigenes ICH. Sobald es um Verzicht und um die Wahrung der eigenen Interessen geht, rücken Verständnis und Nächstenliebe in den Hintergrund.
Es waren solche Gedanken, die zum Nachdenken anregten, doch wurde die Feier auch getragen von Gebeten, Lesungen aus Bibelstellen, Fürbitten und Stille. Besonders emotional wurde es, als eine Ukrainerin aus der Gemeinde das Halleluja in ihrer Landessprache vortrug. Ihr Gesang lud ohne Worte zum Mitsingen und Mitsummen ein und da und dort sah man tränenfeuchte Augen. Am E-Piano spielte Peter Baumann. Wie so oft interpretierte er mit seinem einfühlsamen Gespür gekonnt die Texte und trug zu tiefgehenden Momenten bei.
Dieser Abend war nicht nur herzbewegend, sondern auch sehr aufwühlend. Das gemeinsame Gebet, das Singen und Stille halten, die emotional und einfühlsam gespielte Musik, einfach alles gab Kraft, Hoffnung und Vertrauen. Das Friedensgebet braucht uns und wir brauchen es, weil es einfach guttut. Sind auch Sie beim nächsten Mal dabei. Träumen Sie zusammen mit dem ganzen Vorbereitungs-Team den Traum des Friedens.
Ukrainische Teilnehmerin singt das Halleluja
Friedensgebet in der Kapelle
Friedensgebet